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Lebensmittelverschwendung Statistiken in Deutschland und weltweit (Update 2023) 

 Aktualisiert am 25.10.2023

von Sabine

Niemand käme auf die Idee, direkt nach dem Wocheneinkauf einen Teil davon wegzuschmeißen.

Dennoch ist genau das, überspitzt gesagt, die Realität.

In diesem Artikel schauen wir uns mehrere Statistiken zur Lebensmittelverschwendung genauer an und klären, was wir dagegen tun können.

Lebensmittelverschwendung in Deutschland Statistiken

Wie hoch ist die Lebensmittelverschwendung in Deutschland?

Laut Statistischem Bundesamt werden in Deutschland jedes Jahr rund 11 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen.

Bei einem Nahrungsmittelverbrauch von 54,5 Millionen Tonnen, sind das ungefähr 20%.

Das heißt:

Im Durchschnitt verschwendet jeder Deutsche 131kg pro Kopf und Jahr.

Diese Zahl basiert auf dem Bericht vom Juni 2022 für das Jahr 2020.

Was genau zählt als Lebensmittelabfall?

Dazu gehören folgende Kategorien:

  • übriggebliebene Reste
  • nicht verkaufte Lebensmittel
  • nicht essbare Bestandteile (z.B. Nussschalen, Knochen, Strünke usw.)
  • Verluste bei der Produktion oder der Lieferkette

Wo entsteht die größte Lebensmittelverschwendung in Deutschland?

  • Platz 1: private Haushalte sind für gut 59%, also 6,5 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle verantwortlich
  • Platz 2: Außer-Haus-Verpflegung schlägt mit 17%, also 1,9 Millionen Tonnen zu Buche
  • Platz 3: bei der Verarbeitung entstehen rund 15%, also 1,6 Millionen Tonnen Abfall
  • Platz 4: der Handel macht rund 7%, also 0,8 Millionen Tonnen aus
  • Platz 5: auf die Primärproduktion entfallen rund 2%, also 0,2 Millionen Tonnen;
    Verdorbene oder überschüssige Nahrungsmittel werden jedoch oft direkt betriebsintern noch verarbeitet.

    Diese wurden in oben genannten Zahlen nicht mit auf genommen

Letztlich ist das größte Problem also der Umgang der Privathaushalte mit Lebensmitteln.

Umgerechnet werden in den privaten Haushalten pro Kopf und Jahr rund 78 Kilogramm Lebensmittel weggeworfen.

Zwar fallen darunter auch die nicht essbaren Anteile von Lebensmitteln wie Knochen, Kaffeesatz, Blätter, Strünke, Schalen usw., dennoch könnten diese Zahlen noch drastisch gesenkt werden.

Quelle: BMEL

Welche Lebensmittel werfen die Deutschen am meisten weg?

  • 35% Obst und Gemüse
  • 15% Zubereitetes
  • 13% Brot- und Backwaren
  • 12% Getränke
  • 9% Milchprodukte
  • 7% Sonstiges
  • 6% Fertigprodukte
  • 4% Fleisch, Wurst und Fisch

Auch interessant:

Je jünger der Haushalt, desto mehr wird weggeschmissen.

Im Umkehrschluss:

Je älter die im Haushalt lebenden Personen, desto mehr werden vorhandene Lebensmittel noch verwertet.

Quelle: BMEL

Zahlen und Fakten

Quellen: Welthungerhilfe, FAO.org, WWF

Warum findet in privaten Haushalten so viel Lebensmittelverschwendung statt?

  • Es wird mengenmäßig zu viel gekauft - ob "verschuldet" oder "unverschuldet" (hier sind wir wieder bei den Packungsgrößen bzw. abgepackten Lebensmitteln in Supermärkten und Discountern)
  • schlechte oder unpassende Lagerung
  • Verwechslung von Produkten, Fehlkäufe
  • Wegwerfen von teilweise vermeidbaren Lebensmittelabfällen wie Schalen, Brotrinden usw.
  • es werden zu große Portionen gekocht, die dann nicht mehr gegessen werden

Quelle: Verbraucherzentrale.de

Wie viele Lebensmittelabfälle entstehen im Handel?

Laut einem aktuellen Bericht nach EU-Vorgaben liegt die Menge an Lebensmittelabfällen im Handel bei 800.000 Tonnen.

Davon entfallen laut einer Studie des Thünen-Instituts von 2019 rund 290.000 Tonnen auf den klassischen Einzelhandel mit Supermärkten, Verbrauchermärkten und Discounter.

Weitere Einzelhändler wie Fleischereien, Bäcker, Tankstellen, Drogeriemärkte, Märkte, Onlinehandel und Getränkehandel sind für 210.000 Tonnen Lebensmittelabfälle verantwortlich.

Retouren sind hierbei gar nicht berücksichtigt.

Rund 30% der Abschreibungen gehen pro Jahr an Einrichtungen wie die Tafel.

Was sind die Ursachen für Lebensmittelverschwendung im Handel?

  • Fehlkalkulation: zum Beispiel wenn mit einem schönen Wochenende und großer Nachfragen für Grillgut gerechnet wird - das Wochenende dann aber doch verregnet ist.
  • Vergessene Lebensmittel im Lager: sie verderben oder verschimmeln - und müssen dann entsorgt werden.
  • Falsche Einstellung von Kühl- und Tiefkühlgeräten: die Lebensmittel verderben oder müssen aufgrund der Unterbrechung der Kühlkette entsorgt werden.
    Schwierig ist hier auch, wenn sich Verbraucher im Supermarkt noch einmal umentscheiden und die Waren anstatt in die Tiefkühltruhe in die Kühlung, irgendwohin oder in eine Abteilung mit nicht ausreichender Tiefkühlung legen!
  • Übriggebliebene Aktions- und Saisonartikel.
  • Viele Händler nehmen Ware, die nur noch ein paar Tage haltbar wäre, bereits aus dem Sortiment.
  • Krummes Obst und Gemüse (= ugly foods) werden oft immer noch aussortiert

    Oder noch nicht gut genug vermarktet - sodass der Verbraucher auch gewillt ist, das nicht ganz so schöne Obst und Gemüse zu kaufen
  • Ungünstige Verpackungen wie Styropor, die das Schimmeln begünstigen.
  • XXL-Packungen, die zwar locken, jedoch in vielen Fällen absolut konträr zum bewussten Einkaufen stehen.
  • Bereits fertig abgepackte und verschweißte Lebensmittel, da auch hier die Mengen für den Kunden oft zu groß sind.

Was könnten Händler gegen die Lebensmittelverschwendung tun?

Gegen Fehlkalkulationen, menschliche Fehler wie einmal eine Kühlung falsch einzustellen (oder auch Dinge wie einen Stromausfall), übrige Saisonartikel und Co. lässt sich teilweise nur schwer etwas machen.

Diese Dinge können passieren.

Abgesehen davon, wären auch viele Kunden vermutlich nicht glücklich darüber, wenn sie bei schönem Wetter keine Grillware mehr ergattern.

Dennoch gibt es ein paar Dinge, an denen auch die Läden noch arbeiten können.

Aber:

Auch der Endverbraucher entscheidet hier natürlich mit.

Steigt beispielsweise die Nachfrage nach losem Obst und Gemüse, wird dies über kurz oder lang auch in größeren Mengen zur Verfügung stehen.

Insofern gehen hier die Handlungsaspekte teilweise Hand in Hand.

Konkrete Änderungsmöglichkeiten wären beispielsweise:

  • schnellere und optimiertere Abläufe hinsichtlich der Lieferkette könnten dabei helfen, Müll in Form von verdorbenen Lebensmitteln einzuparen
  • ungünstige Behandlung wie beispielsweise falsche Temperaturen während des Transportes vermeiden
  • schneller verderbliche Lebensmittel wie Backwaren sollten gegen Abend, bzw. wenn die Nachfrage sinkt, nur noch nach und nach aufgefüllt werden
  • Lebensmittel frühzeitig verbilligt anbieten, die bereits auf der Kippe zum Mindeshaltbarkeitsdatum bzw. der Verderblichkeit
  • Vermarktungskonzepte von Klasse II Waren (beispielsweise krummes Obst und Gemüse) ausbauen und verbessern
  • Packungen mit natürlichen Mischungen anbieten - da ist halt mal eine hässliche Bio Karotte dabei - bio und gesund ist sie ja trotzdem
  • Sortiment an losem Obst und Gemüse ausbauen
  • Verkauf pro Gewicht anstatt pro Stück bei Obst und Gemüse
  • alternative generell kleinere Produktgrößen anbieten
  • Obst und Gemüse in verschiedenen Reifegraden anbieten
  • Umstellen von ungünstigen Verpackungen - wie in unserem Beispiel die Kombination aus Styropor und Erdbeeren

An dieser Stelle muss ich aber meinerseits auch noch einmal klar darauf verweisen, dass auch das Verbot des Konzeptes "Containern" noch einmal überdacht werden sollte.

Quellen: Verbraucherzentrale.deVerbraucherzentrale.de

Warum spenden Supermärkte keine Lebensmittel?

1. Teurer als wegschmeißen

Abgelaufene Lebensmittel an bedürftige Organisationen spenden, anstatt sie wegzuwerfen?

An sich ein guter Gedanke und einige Länder, wie Frankreich machen es uns schon lange vor.

Allerdings ist in Deutschland das Spenden von Lebensmitteln oft teurer als sie wegzuschmeissen - aufgrund der hohen Steuerbelastung bei der Spende.

Quelle: RTL

2. Aus Haftungsgründen

Der Grund dafür ist das Mindeshaltbarkeitsdatum (MHD).

Solange das MHD noch nicht erreicht ist, haftet der Hersteller für das Produkt.

Danach der Händler.

Leider auch dann, wenn das Produkt verschenkt wird.

Dieses Haftungsrisiko will fast kein Supermarkt übernehmen.

Quelle: Tagesschau

Lebensmittelverschwendung weltweit Statistiken

Wie viele Lebensmittel landen weltweit in der Tonne?

Laut dem Food Waste Index 2021, landen weltweit jährlich 931 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll.

Das entspricht etwa einem Drittel (~33%) der weltweit erzeugten Nahrungsmittel.

In Geld ausgedrückt bedeutet das:

Es entstehen jährlich Kosten durch Lebensmittelabfälle von etwa 1 Billion US Dollar.

Quelle: IFCO

Oder:

Alle Lebensmittel, die bis zum 2. Mai hergestellt werden, landen kalendarisch umgerechnet im Müll.

Quelle: iwd.de

Lebensmittelerzeugung belastet die Umwelt und schädigt das Klima

Hintergründe

Je mehr Lebensmittel produziert werden müssen, desto mehr ohnehin knappe Ressourcen werden benötigt.

Dazu gehören:

  • Ackerland
  • Wasser
  • Energie
  • Düngemittel und Pflanzenschutzmittel
  • Aber auch beispielsweise Erdöl, wenn man die Plastikverpackungen und die Treibstoffe für den Transport miteinbezieht.
    Abgesehen davon hungern rund 900 Millionen Menschen weltweit - während die anderen viel zu viel wegwerfen.
    Also auch ein ethisches Problem.

Quelle: Verbraucherzentrale

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Die Folgen von Lebensmittelverschwendung auf unsere Umwelt

Treibhausgase - 4,4 Milliarden Tonnen Treibhausgase entstehen durch Lebensmittelabfälle jedes Jahr.

Würde man die Verschwendung von Lebensmitteln im Vergleich zu Ländern setzen, wäre das Land "Lebensmittelverschwendung" auf Platz 3 der größten Co2-Emissionen - gleich hinter China und die USA.

Flächenverbrauch - Rund 43.000 Quadratkilometer Ackerfläche werden umsonst bewirtschaftet.

Wasserverbrauch - Rund 216.000 Millionen Kubikmeter Wasser werden umsonst verbraucht.

Welches Land verschwendet weltweit am meisten Lebensmittel?

China produziert weltweit am meisten Lebensmittelabfälle, direkt gefolgt von Indien.

Allerdings liegt das einfach an der Anzahl der Menschen, die dort leben.

Schauen wir uns den pro Kopf Verbrauch an, steht Australien an erster Stelle mit 102 kg pro Jahr.

Russland hat mit rund 33 Kilo pro Person die geringste.

Quelle: Statista

Lebensmittelverschwendung in Europa

Wie viel Essen wird in Europa weggeworfen?

Laut einer aktuellen Studie von FeedbackGlobal aus dem Jahr 2022 verschwendet die EU rund 153,5 Millionen Tonnen lebensmittel - im Wert von 143 Milliarden Euro.

Damit macht Lebensmittelverschwendung in Europa etwa 6 % der gesamten CO2-Emmissionen aus.

Welches Land ist der größte Lebensmittelverschwender in der EU (je Einwohner)?

Nach eine aktuell Studie aus dem Jahr 2020 zum EU-weiten Vergleich ist der größte Sünder Dänemark mit rund 221 Kilogramm Lebensmittelabfällen pro Kopf und Jahr.

Hier ist die gesamte Liste:

  1. Dänemark: 221 kg
  2. Griechenland 191 kg
  3. Portugal 184 kg
  4. Niederlande 161 kg
  5. Irland 155 kg
  6. Luxemburg 147 kg
  7. Italien 146 kg
  8. Litauen 137 kg
  9. Österreich 136 kg
  10. Frankreich 133 kg
  11. Deutschland 131 kg
  12. Estland 125 kg
  13. Finnland 116 kg
  14. Polen 106 kg
  15. Ungarn 93 kg
  16. Tschechien 91 kg
  17. Spanien 90 kg
  18. Schweden 87 kg
  19. Bulgarien 86 kg
  20. Slowakei 83 kg
  21. Kroation 71 kg
  22. Slowenien 68 kg

Quelle: iwd.de

Das Ziel der EU bis 2030

Im Februar 2019 hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (kurz: BMEL) eine Nationale Strategie zur Reduzierung der Abfälle entlang der gesamten Lebensmittelversorgungskette.

Vom Feld bis zum Handel.

Am Besten bis zu den Verbrauchern.

Das Ziel:

Die Lebensmittelverschwendung pro Kopf soll bis 2030 sowohl auf Handels- als auch auf Verbraucherseite halbiert werden.

So soll eine 50%-ige Reduzierung der Lebensmittelverschwendung alleine in privaten Haushalten 6 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente an Treibhausgas-Emissionen in Deutschland eingespart werden.

Die erarbeiteten Maßnahmen sind verpflichtend.

Und um auch wirklich langfristig Erfolg zu erzielen werden diese auch stetig weiterentwickelt.

Unter anderem arbeiten hier beispielsweise sogenannte "Dialogforen" der verschiedenen Sektoren, aber auch auf nationaler Ebene, zusammen.

So sollen in Zusammenarbeit verschiedene Strategien ausgearbeitet, getestet und evaluiert werden.

Auf deren Basis können dann entsprechende Gesetze und Vorgaben erarbeitet werden.

Quelle: BMEL

Weltweite Unterschiede wann und wie Lebensmittelabfälle entstehen

In Deutschland entstehen sie zum Großteil in privaten Haushalten.

In Entwicklungsländern werden die Lebensmittel tendenziell eher zu Beginn des Lebensmittelkreislaufes, also bei der Ernte, der Lagerung oder dem Transport ungenießbar.

Warum?

Weil es hier technisch einfach oft keine so ausgeklügelten Gerätschaften und Systeme gibt.

Das bedeutet natürlich auch:

Es müssen Strategien ganz spezifisch für verschiedene Länder und sogar Regionen erarbeitet und umgesetzt werden.

Welche Arten von Lebensmittelverschwendung gibt es überhaupt?

Die Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) unterscheidet zwei verschiedene Arten von Lebensmittelverschwendung

1. Lebensmittelverluste

-> Nahrungsmittel die gar nicht erst im Handel angelangen, da sie vorher verloren gehen oder verderben bzw. nicht "fertig" sind

2. Lebensmittelverschwendung

-> zum Verzehr geeignete Nahrungsmittel, die verderben oder weggeworfen werden.

Lebensmittelverluste sind zwar auch nicht schön, lassen sich aber manchmal nicht vermeiden.

Zum Beispiel wenn eine Kartoffel vom Anhänger kullert.

Nehmen wir also einmal die Lebensmittelverschwendung direkt in Augenschein:

Ist Lebensmittelverschwendung gleich Lebensmittelverschwendung?

Nein, auch hier unterteilt die FAO noch einmal:

1. Nicht vermeidbare Lebensmittelverschwendung

Darunter fallen zum Beispiel die nicht essbaren Bestandteile von Lebensmitteln wie Strünke, Schalen usw.

Zwar kann man auch diese Bestandteile oft noch sinnvoll und kreativ nutzen, hinsichtlich des Essen kann und ist es jedoch nicht der Anspruch, dass alles ratzeputz aufgegessen werden muss.

2. Teilweisen vermeidbare Lebensmittelverschwendung

Dieser Anteil entsteht oft durch Gewohnheit oder Vorlieben:

So schälen manche Menschen eben ihren Apfel, andere halt nicht.

3. Vermeidbare Lebensmittelverschwendung

Darunter fallen all die Lebensmittel, die zum Zeitpunkt ihrer Entsorgung noch gegessen werden hätten können oder die eben einfach früher zum Einsatz hätten kommen sollen.

Hier sind noch ein paar Quellen, die weltweit paar Statistiken haben:

Quellen: ifco.com, iwd.de

Welche Rolle spielen Konsumgewohnheiten bei der Lebensmittelverschwendung?

Eine große.

Weil wir immer mehr Menschen werden.

Unsere Erde kann die benötigten Ressourcen aber nicht mehr problemlos bereitstellen.

Wie kann das sein?

Du brauchst dir lediglich die Bevölkerungszahlen für 150 Jahre anschauen:

  • 1950: 2,5 Milliarden Menschen lebten weltweit
  • 2023: 8,02 Milliarden Menschen leben aktuell auf der Erde (Stand Februar 2023)
  • 2050 (Prognose): 9,7 Milliarden Menschen sollen laut aktuellen Berechnung auf und von unserer Erde leben
  • 2100 (Prognose): bis dahin sollen 10,35 Milliarden Menschen

Quelle: Statistiken zur Weltbevölkerung - Statista

Innerhalb von nur 100 Jahren hat sich die Zahl der weltweiten Bevölkerung also knapp vervierfacht.

Alleine das würde ausreichen, die Kapazität der Erde total zu erschöpfen.

Aber nicht nur das:

Auch unser Konsum im Allgemeinen ist deutlich gestiegen.

Wir kaufen mehr Nahrungsmittel und werfen vieles davon weg.

Kleidung ist so günstig wie nie - bei gleichzeitig extrem kurzer Lebensdauer.

Die meisten Produkte sind mehrfach in unnötiges Plastik verpackt.

Also haben wir hier zwei Probleme, die korrelieren.

Auf der einen Seite viel mehr Menschen, die schon ohne großen Überkonsum deutlich mehr Dinge zum Leben brauchen.

Auf der anderen Seite aber auch ein riesiges Überangebot an quasi allem, das uns zu unnötigen Käufen reizt und oft schnell kaputt geht.

Unser Konsum spielt auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit eine große Rolle.

Was können Verbraucher tun, um weniger Lebensmittelabfälle zu produzieren?

[hier vielleicht ähnliche Grafik wie welthungerhilfe hinzufügen:

Einkaufen & Kochen

  1. Überlege dir einen Wochenplan
    Was möchtest du essen?
    Wann bist du vielleicht schon eingeladen oder kommst erst später so heim, so dass du vielleicht gar keine Lust mehr hast zu kochen und eine Brotzeit reicht?
    Welche Lebensmittel solltest du bald nach dem Einkauf verzehren (zum Beispiel Hackfleisch)? Bei welchen Lebensmittel ist es egal wann du sie zubereitest (z.B. Nudeln)?
  2. Überprüfe, was du noch vorrätig hast.
  3. Schreibe dir einen Einkaufszettel was du in welcher Menge benötigst.
    Tipp: In der Rewe-App kannst du deinen Wocheneinkauf ganz einfach von der Couch aus machen!
    Einfach suchen, hinzufügen, online oder vor Ort bezahlen.
    Das Tolle: Dein Einkauf wird dir schon fertig gepackt.
    Du brauchst ihn nur noch abzuholen.
    Mit deinen eigenen Taschen oder mit Leihkisten.
    Hier ist die Versuchung mehr zu kaufen als benötigt quasi nicht mehr vorhanden!
    Erfahrungsgemäß spare ich mir so auch noch jede Menge Geld.
  4. Nun, halte dich an deinen Wochenplan!
    Tipp: Suche dir einen Tag aus, an dem du regelmäßig deine Einkäufe tätigst
    Auch das hilft deutlich bei der Planung.

Lagerung

  1. Wie viele Vorräte brauchst du wirklich?
  2. Vorräte generell regelmäßig prüfen - denn schließlich können auch diese ablaufen
  3. Frisch gekaufte Produkte nach hinten räumen, ältere Produkte vorne einsortieren - so nimmst du sie direkt in der sinnigsten Reihenfolge heraus
  4. Nutze beim Kühlschrank die korrekten Fächer!
    Ja, da gibts einen Unterschied.
  5. Reste kühl stellen, später verzehren bzw. so bald wie möglich aufessen, einfrieren
  6. Falls doch Reste bleiben, diese in der Biotonne entsorgen - so werden selbst die Reste noch einmal sinnvoll genutzt
  7. Reste und nicht benötigte Lebensmittel verschenken oder mit anderen teilen, siehe:

    Too good to go/Zu gut für die Tonne

    Initiative "Foodsharing"

    Spenden an die Tafel - aber: sogenannte "offene Frischwaren" wie beispielsweise zubereitete Salate oder Reste von Buffets sowie abgelaufene Lebensmittel und Kühl- oder Tiefkühlprodukte von Privatpersonen dürfen nicht angenommen werden

Quelle: Tafel Deutschland - Lebensmittel spenden

Riechen und schmecken

Nur weil das Mindesthaltbarkeitsdatum erreicht oder vielleicht sogar schon überschritten ist, heißt das nicht, dass die Lebensmittel nicht mehr genießbar sind.

Im Zweifel:

Aufmachen, dran riechen, anschauen, evtl. ein wenig probieren.

Nutze hierfür deine Sinne!

Außerdem heißt es ja auch "Mindestens haltbar bis" und nicht "Sicher tödlich ab" ...

Lebensmittel retten: Apps gegen Lebensmittelverschwendung

Neben den Handlungsmöglichkeiten für den Groß- und Einzelhandel sowie den Verbraucher gibt es mittlerweile auch schon einige coole Apps, Zusammenschlüsse und Angebote um der Lebensmittelverschwendung Herr zu werden.

Für Zuhause

1. Zu gut für die Tonne

Auf der Website bzw. der App des BMEL (Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft) können übrige Lebensmittel zum Verschenken, Tauschen oder spenden angeboten werden.

Die Nutzer können sich einfach über die Plattform austauschen.

Außerdem werden hier viele wertvolle Tipps zur richtigen Einkaufsplanung, Lagerung usw. gegeben.

Finde ich besonders cool: Eine kleine Sammlung von "Reste-Rezepten".

Angelehnt ist das Ganze an den Vorreiter "Too good to go".

Für Restaurants, Bäckereien, Läden

2. Too good to go

Die Idee aus Dänemark ist, dass sich Supermärkte, Hotels, Restaurants und Geschäfte mit Privatpersonen kurzschließen können falls Essen übrig bleibt.

Dies wird dann innerhalb der App (meist) verbilligt angeboten, damit es nicht weggeworfen werden muss.

Möglich ist das mittlerweile in Deutschland, Dänemark, Frankreich, Frankreich, Niederlande, Belgien, Schweiz, Spanien und im Vereinigten Königreich).

Stand 2020 hatte die App bereits fast eine Million Nutzer.

Laut Statistik soll so eine Mahlzeit pro Sekunde vor dem Mülleimer gerettet worden sein.

Auch cool: Die "Magic Bags" - eine Überraschungstüte, die mit verschiedenen Lebensmitteln gefüllt ist und ebenfalls verbilligt zum Kauf angeboten wird. Gibt natürlich wo möglich auch in sämtlichen Variationen - vegetarisch, vegan, Saisonartikel,...

Andere Webseiten, die dazu beitragen weniger Lebensmittelabfälle zu produzieren:

Lebensmittelverschwendung FAQ

Wie viel Fleisch landet in Deutschland jährlich im Müll?

Jährlich verschwenden die Deutschen ca. 4 kg Fleisch und Wurst pro Kopf und Jahr.

Umgerechnet auf Schlachttiere sind das:

  • 50.000 Rinder
  • 360.000 Enten
  • 450.000 Puten
  • 640.000 Schweine
  • und 8.900.000 Hühner

Quelle: ProVieh

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