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Plastikmüll Statistiken Deutschland, weltweit und im Meer (Update 2023) 

 Aktualisiert am 25.10.2023

von Sabine

Eins ist klar:

Um ein Problem anzugehen, müssen wir es erst verstehen.

In diesem Artikel haben wir die, für uns, wichtigsten Plastikmüll Statistiken über Deutschland und weltweit für dich zusammengefasst.

Los geht's.


Artikel Übersicht

Plastikmüll Statistiken in Deutschland


  • Wie viel Verpackungsmüll produzieren die Deutschen?
  • Was passiert mit unserem Plastikmüll?
  • Wie stehen wir im Vergleich zu anderen europäischen Ländern dar?
  • Wohin wird unser Plastikmüll exportiert?

Das und einiges mehr  klären wir hier:

40% aller hergestellten Plastikprodukte landen im Schnitt nach weniger als einem Monat im Müll.

Pro Einwohner und Jahr entstehen in der EU rund 33 Kilogramm Verpackungsmüll aus Plastik.

Deutschland liegt mit 38 Kilogramm pro Kopf jährlich deutlich über dem Durchschnitt.

Wie viel Plastikmüll produziert Deutschland im Jahr?

2021 produzierte Deutschland 21,3 Millionen Tonnen Plastik.

Knapp 30% – 6,3 Millionen Tonnen – fielen als Abfall an.

Das heißt:

Der Anteil an Plastikmüll pro Kopf liegt bei 76kg.

Davon entfallen 38kg auf Verpackungen.

Damit steht Deutschland an vierter Stelle in Europa hinter:

  • Luxemburg (50,5 kg)
  • Irland (46,2 kg)
  • Estland (42,2 kg)
  • Deutschland (38kg): etwa die Hälfte davon wurde recycelt, die andere Hälfte verbrannt.

Deutscher Plastikmüll zum Vorstellen

Würde man den Plastikmüll, der in einem Jahr in Deutschland produziert wird stapeln, wäre der Müllberg so hoch wie der höchste Berg Europas (ca. 5600m).

Oder:

Du könntest 4x die Erde umrunden.

Quelle: Art-Trier

Hauptsächlich fallen in Deutschland jährlich diese Plastikartikel an:

  • 2 Milliarden Plastiktüten = 24 Plastiktüten pro Kopf
  • 3 Milliarden Einwegbecher
  • 40 Milliarden Strohhalme
  • 16,4 Milliarden Einweg Plastikflaschen

Kunststoffabfälle nach Branche in Deutschland 2021 (ohne Industrieabfälle)

Die entstehenden Abfälle werden in zwei Kategorien unterschieden:

  1. Industrielle Abfälle,
  2. und Plastikabfälle, die bei gewerblichen und privaten Endverbrauchern anfallen.

Zweitere waren 2021 für 85% des gesamten Kunststoffabfalls in Deutschland veranwortlich (~5,4 Millionen Tonnen).

Die Industrie machte dabei knapp 15%, rund 1 Million Tonnen aus.

  • 59% der gesamten Menge entfallen auf Verpackungen (60,4% davon wurden recycelt, 39,3% verbrannt)
  • 10% auf die Baubranche
  • 6% auf die Elektronikbranche
  • 6% auf die Landwirtschaft
  • 4% auf Fahrzeuge
  • 3% auf den Haushalt
  • 12% sonstige

Quelle: NABU

Vergleichsmenge an Verpackungsabfällen in Deutschland: 1995 und 2021

In den letzten 20 Jahren haben sich die Kunststoffabfälle durch Verpackungen mehr als verdoppelt.

Hauptursachen dafür sind vor allem:

1. der zunehmende Verbrauch von Flaschen, Dosen und Kleinverpackungen aus Plastik

2. mehr Frischware wie Wurst, Käse, Obst und Gemüse werden vorverpackt. (Mittlerweile werden mehr als 60% von frischem Obst und Gemüse vorverpackt verkauft)

3. Es wird mehr außer Haus gegessen

4. steigender Verbrauch von Convenience-Produkten

5. Verpackungen und Verschlüsse werden aufwendiger

Quellen: NABU, NABU

Recyclingquote deutscher Verpackungsabfälle

Bis 2019 lag die gesetzlich verblindliche Recyclingquote bei 36%.

Deshalb stagnierte diese im letzten Jahrzent, weil sie mit knapp 47,9% deutlich darüber lag – also keine Verpflichtung oder Anreiz bestand, diese weiter zu erhöhen.

Im Januar 2019 wurde ein neues Verpackungsgesetz, das die verbindliche Recyclingquote bis zum Jahr 2022 auf 63% anhob.

Das zeigte deutliche Auswirkungen:

Während 2018 die Recyclingquote noch bei 47,9% lag, stieg sie 2019 schlagartig auf 55,2% und im Jahr 2020 auf 60,4% an (aktuellere Zahlen sind noch nicht bekannt).

Daran sieht man, wie wichtig solche Gesetze für unsere Kreislaufwirtschaft sind.

Quelle: NABU

Plastikmüll Export Deutschland Statistik


Wie viel Plastikmüll exportierte Deutschland in 2022?

2022 exportierte Deutschland 734.000 Tonnen Plastikabfälle im Wert von 375 Millionen Euro.

Das sind über 10% des gesamten Plastikabfalls, der in Deutschland anfiel.

Der Trend geht aber nach unten.

Im Vergleich zu 2020 exportierte Deutschland rund 28% weniger Kunststoffabfälle ins Ausland.

Deutschland ist Europameister im Plastikmüll Export

Im EU-Vergleich exportierte Deutschland in 2021 nach wie vor die größte Menge an Plastikabfällen.

Darauf Folgen:

  • Platz 2: die Niederlande (643.500 Tonnen)
  • Platz 3: Belgien (447.300 Tonnen)
  • Platz 4: Frankreich (341.600 Tonnen)

In welche Länder exportiert Deutschland seinen Plastikmüll?

  1. Niederlande* (20%)
  2. Türkei (12%)
  3. Polen (11%)
  4. Malaysia (9%)
  5. Österreich (7%)
  6. Schweiz (5%)
  7. Belgien (5%)
  8. Indonesien (4%)
  9. Vietnam (3%)
  10. Übrige Länder (24%)

*die Niederlande sind ein Umschlagplatz für die Plastik-Müllflut, weshalb sie im Ranking in den Top 10 stehen.

Nachdem China in 2016 die Grenzen für Plastabfälle aus dem Ausland dicht gemacht hat, wurden südostasiatische Länder Hauptabnehmer (Malaysia, Indonesien und Vietnam).

Dies wurde in der Folge allerdings ebenfalls erschwert und somit sind die Hauptabnehmer unseres Plastikmülls mittlerweile die Niederlande, die Türkei und Polen.

Welchen Plastikabfall exportiert Deutschland?

Aus der Analyse der Materialzusammensetzung lässt sich schließen, dass es sich hauptsächlich um Verpackungen handelt.

Die folgende Abbildung zeigt deutlich, dass die „Standard“-Verpackungskunststoffe Polypropylen (PP), Polyethylen (PE) und Polystyrol (PS) den Hauptteil der Exporte ausmachen.

Folgen des Exports von Deutschem Plastikmüll:

Kunststoffabfälle aus Deutschland, die in zertifizierte Recyclinganlagen exportiert werden, werden in die deutsche Recyclingquote mitaufgenommen.

Das Problem:

Die Kontrollsysteme und Recyclinginfrastruktur in den Zielländern ist oftmals unzureichend.

Dadurch wird nur ein Teil tatsächlich recycelt.

Der Rest wird häufig unter geringen Standards verbrannt, deponiert oder wild entsorgt.

Die ökologischen Auswirkungen, dürften klar sein:

  1. Erhöhte CO2-Emissionen durch (unnötige) Verbrennung, statt recycling.
  2. Mehr Plastik und die darin enthaltenen Schafstoffe gelangen in die Umwelt, Gewässer und schlussendlich ins Meer.

Abgesehen davon leidet die örtliche Bevölkerung an den Folgen der Verschmutzung.

Zusätzlichen belegen unsere Abfälle die dortigen Recyclingkapazitäten, was eigentlich für deren Müll genutzt werden sollte.

Damit lagert Deutschland einen Großteil der Abfallproblematik ins Ausland aus und erschwert eine umweltfreundlichere Verwertung in den Zielländern.

Quellen: NABU, Destatis

Plastikmüll Statistiken weltweit


Wie viel Plastik wird weltweit pro Jahr produziert?

Im Jahr 2021 wurden weltweit ca. 391 Millionen Tonnen Plastik produziert.

Wie viel Plastikmüll wird pro Kopf weltweit produziert?

Wenn man davon ausgeht, dass ca. 75% irgendwann zu Müll werden (siehe Plastikatlas), produzierte jeder Mensch im Schnitt in 2021 37,07 kg Plastikabfall (bei einer Weltbevölkerung von 7,91 Milliarden in 2021).

Mit größerem Wohlstand, erhöht sich der Verbrauch.

Was sind die meistverbrauchten Plastikartikel weltweit?

Pro Minute gehen weltweit ca. 1 Million Plastikflaschen über die Ladentheken.

Hinzu kommen 16 Milliarden Coffee-To-Go Becher jährlich.

Dazu werden auf der ganzen Welt pro Jahr rund 36,4 Milliarden Plastik-Trinkhalme weggeworfen.

Seit wann wird so viel Plastikmüll produziert?

Hier ein kleiner Auszug zur Geschichte der aktuellen Plastikkrise:

  • Von 1950 bis 2021 wurde ca. eine Plastikmenge von 10,5 Milliarden Tonnen produziert. 75% davon sind heute Müll.
  • Laut Forschern sollen bis 2050 weitere 32 Milliarden Tonnen Kunststoff produziert werden.

65% des weltweit jemals hergestellten Kunststoffes wurden seit dem Jahr 2000 produziert (Zahlen von 2000 – 2021):

  • Global gesehen wurden nur rund 9% davon recycelt
  • 12% verbrannt
  • 79% deponiert oder in der Umwelt entsorgt

Notiz: die Ursprungsdaten bis 2015 stammen aus dem Plastikatlas. Das haben wir mit den neuen Daten von Statista erweitert um die Plastikproduktion bis 2021 darstellen zu können.

Die Zahlen wurden dementsprechend angepasst.

Quellen: National GeographicPlastikatlas, Statista

Branchen, die am Meisten Plastik verbrauchen (weltweit):

  • 35.87 % des Plastikmülls werden für Verpackungen hergestellt.
  • Baubranche (15,97 %)
  • Sonstiges (14,50 %)
  • Textilien (11,55 %)
  • Gebrauchswaren (10,32 %)
  • Transport & Verkehr (6,63 %)
  • Elektronik (4,42 %)
  • Industriemaschinen (0,74 %)

Quelle: Plastikatlas

Die Top 5 Firmen, die am meisten Plastikmüll verursachen, anhand gefundener Plastikstücke im Jahr 2022

In den letzten 5 Jahren wurden bei 2.373 Müllsammelaktionen in 87 Ländern 2.125.414 Teile gesammelt und katalogisiert.

Dabei waren vor allem folgende Firmen vertreten:

  1. Coca Cola: 85.035
  2. Pepsi Co: 50.558
  3. Nestlé: 27.008
  4. Unilever: 22.938
  5. Mondelez International: 9.609

Quelle: Statista

Nutzungsdauer von Plastik in unterschiedlichen Industriezweigen

  • Die kürzeste Lebensdauer haben Plastikverpackungen mit gerade einmal einem halben Jahr.
  • Gebrauchtwaren aus Plastik werden immerhin im Schnitt 3 Jahre benutzt.
  • Textilien haben in der Regel eine Lebensdauer von 5 Jahren bis sie im Müll landen.
  • Elektrogeräte sind im Schnitt 8 Jahre in Gebrauch bis sie weggeworfen werden.
  • Transport- und Verkehrsmittel (oder Teile davon) werden immerhin rund 13 Jahre genutzt.
  • Industriemaschinen haben in etwa eine Lebensdauer von 20 Jahren.
  • Plastik(-teile) die im Bausektor verbaut oder gebraucht wird haben mit 35 Jahren die längste Nutzungs- und Lebensdauer.

Quelle: Plastikatlas

Plastikmüll Export Weltweit

Nach den USA und Japan ist Deutschland der drittgrößte Plastik-Exporteur weltweit.

2018 haben folgende Länder am meisten Plastikmüll exportiert (in Tonnen):

  • Japan: 925.953
  • USA: 811.420
  • Deutschland: 701.539
  • Belgien: 415.792
  • Frankreich: 404.019
  • Vereinigtes Königreich: 313.080
  • Mexiko: 308.982
  • Hongkong: 267.188
  • Polen: 158.266
  • Kanada: 146.275

Ebenfalls in 2018 haben folgende Länder am meisten Plastik importiert:

  • Malaysia (10,7 %)
  • Thailand (5,5 %)
  • Vietnam (5,2 %)
  • und die USA (4,2 %).

Quelle: Plastikatlas

Plastikmüll Export EU-Länder 2021 pro Kopf in kg:

Wenn man sich den pro Kopf Wert anschaut, ist Slowenien mit Abstand der größte Plastikmüll-Exporteur in der EU.

Deutschland landet auf Platz 11.

Die Niederlande sind auf Platz 3, weil sie einen wichtigen Umschlagplatz besitzen, von wo aus die Abfälle in die ganze Welt verschifft werden.

Ranking:

  1. Slowenien: 62,1
  2. Belgien: 38,9
  3. Niederlande: 37,0
  4. Estland: 21,0
  5. Österreich: 19,2
  6. Luxemburg: 17,6
  7. Litauen: 14,1
  8. Schweden: 12,9
  9. Dänemark: 10,9
  10. Zypern: 10,1
  11. Deutschland: 9,2
  12. Irland: 9,0
  13. Kroatien: 7,9
  14. Slowakei: 7,7
  15. Lettland: 7,4
  16. Tschechien: 6,5
  17. Portugal: 6,1
  18. Griechenland: 5,6
  19. Frankreich: 5,1
  20. Finnland: 4,7
  21. Malta: 4,6
  22. Polen: 4,2
  23. Slowakei: 4,1
  24. Italien: 3,1
  25. Bulgarien: 2,6
  26. Spanien: 2,2
  27. Rumänien: 1,7

Quelle: Statista

Prognosen weltweit im Zusammenhang mit CO2

Wird die weltweite Plastikproduktion nicht gebremst, dann werden allein Kunststoffe bis 2050 für weitere ungefähr 56 Gigatonnen (= 56 Milliarden Tonnen) CO2- Emissionen verantwortlich sein.

Das entspricht zwischen 10 und 13 Prozent des verbleibenden CO2-Budgets für das 1,5 Grad-Ziel.

Prognosen weltweit für die Plastikproduktion

2016 erforderte die Plastikproduktion rund 8% der weltweiten Ölproduktion.

Es wird geschätzt, dass im Jahr 2050, 20 % der weltweiten Ölproduktion für die Herstellung von Plastik erforderlich sein wird.

Quelle: The Guardian

Plastikmüll im Meer/in den Ozeanen


Wie viele Tonnen Plastikmüll befinden sich im Meer?

Über 86 Millionen Tonnen Plastikmüll befinden sich laut Schätzungen im Meer:

  • Obwohl der Müll, der an der Meeresoberfläche treibt, schon nach Unmengen aussehen handelt es sich dabei lediglich um rund 0,5% der 86 Millionen Tonnen.
  • 39% des Gesamtmülls befindet sich schwebend im Meer – in Wassersäulen oder bereits in den Tiefen des Meeres.
  • 33,7% finden sich auf dem Meeresboden oder an der Küste und die übrigen
  • 26,8% treiben in den Gewässern in unmittelbarer Nähe der Küsten.

Wie viel Müll landet jährlich im Meer?

Pro Jahr landen ca. 10 Millionen Tonnen Müll im Meer.

75% davon sind Kunststoff.

82% der gesamten Kunststoffabfälle kommt aus asiatischen Ländern wie Thailand, China, Indonesien, Indien und Vietnam.

Quelle: Plastikatlas

Wie gelangt der Müll ins Meer?

Global betrachtet erreichen 80% das Meer durch Zuflüsse vom Land.

20% kommen direkt auf dem Meer durch die Schiffahrt und Fischerei zustande (verloren gegangene Ausrüstung, Auqakulturen, Platformen im Meer -> Öl, Gas, Forschung).

Quelle: NABU

Welche Quellen sind die Hauptverantwortlichen für den Müll im Meer?

Diese sechs sind die Hauptquellen:

  1. Kommunale Abwässer
  2. Auswaschung von Mülldeponien
  3. illegale Entsorgung
  4. Toursimus
  5. Flüsse
  6. Hochwasser

Quelle: NABU

Wie lange bleiben die Abfälle im Meer bis sie sich zersetzen?

Plastik kann nie komplett abgebaut werden.

Wenn überhaupt zerfällt es in immer kleinere Teilchen (durch Reibung, Sonne, Salzwasser).

Eine einfache Plastiktüte braucht zum Beispiel 20 Jahre um sich zu Mikroplastik zu zersetzen.

Eine PET-Flasche 450 Jahre.

Die Dauer der Zersetzung ist aber nicht das einzige oder größte Problem:

Quelle: NABU

Was macht Plastik in den Ozeanen so gefährlich?

  1. Durch die Zersetzung gelangen die giftigen Inhaltsstoffe nach und nach in die Ozeane.
  2. Die kleinen Plastikteile werden von Meerestieren gefressen, weil sie sie für Nahrung halten – können sie aber nicht verdauen.
  3. Verlorengegangene Fischereiausrütung: Marine Lebewesen verfangen sich in Fischernetzen und sterben, weil sie sich nicht mehr bewegen, schwimmen, atmen können.

Auswirkungen von Plastik auf Tiere im Meer

Pro Jahr sterben rund 1.000.000 Seevögel und 135.000 Meeressäuger durch unseren Plastikmüll.

Bis 2050 wird geschätzt, dass 99% aller Seevögel Plastik zu sich genommen haben werden.

Mehr als 600 weiteren marinen Lebewesen fügen wir durch unseren Plastikmüll Schaden zu.

Mindestens 15% aller Lebewesen im und am Meer sind durch die Aufnahme von (Mikro-)Plastik oder das Strangulieren durch Plastikteile in Gefahr.

Ein Eissturmvogel hat beispielsweise rund 34 Plastikteile zu insgesamt 0,31 Gramm im Magen.

Die 5 größten Müllstrudel in den Ozeanen

Was sind die Müllstrudel in den Ozeanen?

Müllstrudel sind vergleichbar mit “Müllinseln” im Ozean und entstehen durch kreisförmige Wirbelströmunge.

Der größte Müllstrudel: der “Great Pacific Garbage Patch”

Wie groß ist er?

Er ist 1,6 Millionen km2 groß und treibt zwischen Hawaii, dem amerikanischen Festland und Asien.

Das entspricht 4,5x der Größe Deutschlands.

Aufgrund seiner Größe nennt man ihn auch den Siebten Kontinent.

Im Great Pacific Garbage Patch befinden sich rund 1,8 Billionen Plastikteilchen die zusammen geschätzt 80.000 – 100.000 Tonnen wiegen.

92% davon sind aus ursprünglich größeren Plastikteilen entstanden, die sich mit der Zeit zersetzt haben.

Im Durchschnitt ist jeder Mensch der Welt für etwa 250 Plastikteile in dem Strudel verantwortlich.

Plastik-Ranking: Das sind die Teile, die am häufigsten im Meer wiedergefunden werden

1. Plastikflaschen (14 Prozent)

2. Lebensmittelverpackungen (12 Prozent)

3. Zigarettenkippen (9 Prozent)

4. To-Go-Boxen (6 Prozent)

5. Ohrstäbchen (5 Prozent)

6. To-Go-Becher (4 Prozent)

7. Hygieneartikel wie Binden und Tampons (3 Prozent)

8. Zigarettenschachteln und Tabakverpackungen (2 Prozent)

9. Strohhalme und Plastikbesteck (1 Prozent)

10. Plastiktüten (1 Prozent)

Quelle: Earth Watch

Wenn du wissen willst wie du deinen Plastikkonsum drastisch reduzieren kannst, schau dir diesen Artikel an: Plastikfrei leben: 157 Tipps wie du Plastikmüll im Alltag vermeidest

Plastikmüll & Umwelt Statistiken

Die Verschmutzung von Boden und Binnengewässern ist je nach Umgebung 4- bis 23-mal so hoch wie die der Meere und Ozeane.

Teilweise ist die Konzentration von Mikroplastik um 50% höher als es Plankton gibt.

Plastikmüll-Prognosen für die Meere und Ozeane

Wenn wir weiterhin so viel Plastik – und sogar noch mehr – verbrauchen, sind die Zukunftsaussichten für Meeresbewohner bescheiden:

Dann sollen sich bis zum Jahr 2050 mehr Plastikteile als Fische in den Meeren und Flüssen befinden.

Und das ist schon eine Prognose mit positiver Tendenz, da die Ellen MacArthur Stiftung bei der Berechnung davon ausgegangen ist, dass 2050 der Fischbestand genauso hoch ist wie heute.

Aufgrund der Überfischung durch den Menschen wird das vermutlich schon eher der Fall sein.

Ebenfalls bis 2050 sollen mindestens 99% aller Seevögel Plastik in ihren Mägen haben.

Quelle: Deutsche UmwelthilfeUNEP

Illustrationen dürfen gerne wiederverwendet werden

Alle Illustrationen in diesem Artikel wurden von uns erstellt und können frei wiederverwendet, aber bitte nicht verändert werden.

Füge aber bitte einfach eine Quellenangabe als Link zu diesem Plastikmüll Statistiken Artikel hinzu.

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Ich hoffe, dass die Plastikmüll Statistiken genauso interessant gefunden hast wie wir.

Jetzt würden wir gerne deine Meinung hören oder hast du vielleicht Fragen?

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  • ohne Spaß, dass ist eine der besten Seiten für Statistiken, die ich je gesehen haben. Im Gegensatz zu Statistika wurden die Statistiken realitätsnah und einfühlsamer gestaltet und im allgemeinen sehr informativ gehalten. Vielen Dank!

  • Hallo,
    vielen Dank für die wertvolle Zusammenfassung von Informationen aus verschiedenen Quellen.
    So übersichtlich dargestellt und gut illustriert habe ich diese noch nicht gesehen.
    Viele Grüße
    Ralf

  • Danke liebes Aktiv-Bewusst Team!

    Ihr habt hier einen super aufbereiteten Artikel geschrieben mit wunderschönen Grafiken. Wir haben zwei fachliche Anmerkungen. Es ist unserer Meinung nach nicht hilfreich den Erdölverbrauch von Kunststoff in der Form zu thematisieren, da für die Produktion auch Glas und Karton fossile Brennstoffe über den deutschen Energiemixe verbrauchen. Und zwar anteilig viel mehr… Zusätzlich spart Kunststoff beim Transport Erdöl ein (7 mal mehr Lkws für die selbe Menge an Papiertüten).

    Ein Update wäre ganz dringend nötig beim Thema Exporte, da sich glücklicherweise die gesetzliche Situation seit 2021 endlich geändert hat. Unseren Berechnung nach, sollten die Plastikmüllexporte wieder ca. 11% des gesamten Kunststoffmüllaufkommens erreicht haben. Wir finden das ein wichtiges Signal, dass strengere Exportgesetze tatsächlich etwas bewirken. Lasst uns an der Stelle vom Gesetzgeber fordert, dass nur noch innerhalb der EU mit Müll gehandelt werden darf. Die OECD Einschränkung ist nicht genug, wenn man sich die Türkei anschaut. Der Dreck soll ruhig in unserer Nähe bleiben…

    Viele Grüße und vielen Dank!

    Das WasteReduction Team =)

    • Servus,

      danke für euren Kommentar!

      Ich habe jetzt echt 2 Tage drüber nachgedacht und denke genau so wie wir das geschrieben haben, ist es in Ordnung.

      Wir vergleichen es ja nicht oder geben Tipps, sondern geben einfach die Prognose als Fakt wieder.

      Zum zweiten Punkt:

      Sabine hat das Update bereits recherchiert und geschrieben.

      Wir arbeiten nur noch an den neuen Grafiken 🙂

  • Liebes Aktivbewusst-Team,

    ich arbeite selbst in der Kunststoffbranche, habe vor langer Zeit die Ausbildung zum Verfahrensmechaniker gemacht, später dann staatl. geprf. Techniker im Maschinen- und Anlagenbau.

    Habe wirklich viel gesehen und wirklich üble Sachen was die Umweltverschnutzung angeht.

    Ich war sogar schon so frustriert darüber was die Menschheit mit unserer Erde macht, dass ich komplett aus der Insustrie aussteigen wollte.

    Mein jetziger Chef hat mich allerdings davon überzeugt, mein Wissen nicht einfach in eine Schublade zu stopfen und etwas anderes zu machen.

    Mittlerweile unterstütze ich Firmen bei der Entwicklung von Produkten, welche so leicht als möglich, perfekt auskonstruiert und innovativ sein sollen und einen klaren Mehrwert bringen.

    Wir verarbeiten so gut es geht recycelte Materialien, als auch Biopolymere.

    Es ist nach wie vor sehr schade, dass unsere Regierung noch immer nicht eingreift was das Thema Neuware angeht.

    Wenn ich bei Kunden das Thema Recyclingware oder Bioploymere anspreche kommt meistens die Antwort, warum soll ich schlechteres Material für mehr Geld bezahlen.

    Biopolymere sind ohnehin zu teuer.

    Ohne den Zusatz einer Steuer für Neuware wird und ist es sehr schwierig umzuschwenken aber ich werde alles dafür tun um Menschen zu überzeugen.

    Ich werde in diesem Jahr mehrere Vorträge zum Thema Kreislaufwirtschaft und die Problemmatik in der Kunststoffbranche halten.

    Vorab vielen Dank für die Informationen welche ich hier sammeln durfte.

    Lasst uns gemeinsam die Welt verbessern, ihr macht hier schon einen sehr tollen Job!

    Hoffen wir, dass die Korruption in der KS-Branche bald ein Ende hat.

    Beste Grüße
    Jens

  • Warum reguliert das von einer grünen Ministerin geleitete Umwelt- und Verbraucherschutzministerium nicht endlich die zunehmende Plastikverpackung von Obst und Gemüse in Discountern, REWE, EDEKA & Co., und zudem jeweils in Mengen, die bei Ein- und Zwei-Personen-Haushalten zusätzlich verdorbene Abfälle produzieren?

  • hallo, mein name ist jan , plastik ist ja eigentlich ein gutes produkt, ich versuche seit jahren so wenig wie möglich zu konsumieren. was nicht immer leicht ist. ich kaufe keine textilien aus plastik, kaufe nur zweite hand artikel ( außer schuhe, nur leder schule, außer flip flops, diese halten ca 2 jahre, dann nochmals reparatur für ein weiteres jahr) wenn die deutsche politik nicht einlenkt, und den lobbyisten keinen riegel vorschiebt, ist es vorbei. die grünen, die idee die sie hatten, eine große lüge. jeder denkt nur an sich. ein letztes, ich fahre nur rad, und benutze nur öffentliche verkehrsmittel. das ist mein weg, habe nicht einmal kinder. ( davon gibt es e zu viele) danke für die aufklärung der aktuellen zustände. mit freundlichen grüßen jan

    • Danke für deinen Kommentar, Jan 🙂

      Da hast du recht. Plastik ist ein gutes Produkt und unsere Gesellschaft wäre nicht möglich ohne, außer wir wollen zurück ins Mittelalter.

      Der Konsum ist meiner Meinung nach das Hauptproblem.

      Die Plastikalternativen sind an sich eine gute Idee, werden aber leider zu oft zu stark als absolute Lösung gehyped.

      Verändern wird es sich nur wenn jeder seinen Verbrauch reduziert bzw. bewusster konsumiert, andere Routinen entwickelt und die Komfortzone verlässt.

      Meistens ist es leider so, dass wir am Anfang Gas geben und dann merken, dass wir die Veränderung nicht durchhalten und anstatt ein Teil der neuen Routine beizubehalten, fallen wir komplett ins alte Muster zurück.

      Naja, ich bin mal zuversichtlich. Jeder kleine Schritt ist einer vorwärts.

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